Ingrid Kaiser-Kaplaner
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Im Vorwort schreibt Univ.-Prof. Dr. Heinz-Dieter Pohl:"...Zwanzig
ereignisreiche Jahre werden aus der Erinnerung zurückgerufen: die Jahre 1930-1950, in
denen die interviewten Frauen z. T. noch Kinder waren. In diesen Jahren sind Dinge
geschehen, die man bis vor kurzem (in Europa) endgültig der Vergangenheit zugehörig
betrachtet hat, doch Ähnliches, wie es aus den Jahren 1942-1945 berichtet wird, geschieht
heute täglich im untergegangenen Jugoslawien. ...Bis heute ist es nicht möglich, emotionslos über die Jahre 1942-1945 in Kärnten zu diskutieren - zu sehr sind beide Seiten in ihrem traditionellen Weltbild verhaftet. Diese Zeit ist nach wie vor eines der dunkelsten Kapitel der jüngsten Kärntner Geschichte, egal, von welcher Seite man sie betrachtet. Viel zu oft wird die Frage gestellt, ob die Opfer der Kärntner Slowenen für ihre Befreiung tatsächlich für Österreich erbracht wurden oder ob die Partisanen nicht doch eher für ein slowenisches Kärnten gekämpft haben. Doch eine solche Frage wird erst dann politisch, moralisch wie historisch belanglos sein, wenn sich die Erkenntnis durchgesetzt hat, daß jeder Kampf gegen das NS-Regime, jeder Beitrag zu dessen Sturz auch ein Beitrag zur Befreiung Österreichs sein mußte, wie dies M. Bogataj festgestellt hat... ...Es sind gerade die Fehler der Vergangenheit, die in Ingrid Kaiser-Kaplaners Büchern in den Erzählungen der weiblichen Zeitzeugen zum Ausdruck kommen. Diese Erzählungen sollten von Deutschen wie Slowenen in gleicher Weise rezipiert werden... ...Die eindrucksvollste Verneigung vor den Opfern von Krieg und Widerstand ist wohl das Streben, alles zu vermeiden, was zu neuen Opfern führe. Toleranz und Achtung vor jedem Mitmenschen sind die besten Waffen im Kampf für eine bessere Zukunft - die viel besser sein möge, als die, die Gottscheerinnen und Kärntner Sloweninnen einmal hatten!" |
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