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Ingrid Kaiser-Kaplaner
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Vorwort Heinz-Dieter Pohl Schon zu einigen Büchern der Autorin Ingrid KAISER-KAPLANER hatte ich die Ehre das Vorwort zu schreiben. Alle diese Bücher sind sorgfältig gestaltete und mit innerer Anteilnahme geschriebene Sachbücher, die sich mit der beide Sprachgemeinschaften Kärntens betreffenden Geschichte und Kultur auseinandersetzen. Das vorliegende Buch fügt sich gut in die Reihe seiner Vorgänger. Mag vielleicht der Titel Durchs Bärental zur Klagenfurter Hütte zunächst die Vorstellung erwecken, es handle sich um einen Wanderführer, wird jedoch beim Blick auf den Untertitel klar, dass hier eine Metapher vorliegt: Aus der Geschichte des Bärentales / Rute / Zavrhom und der Klagenfurter Hütte mit erzählten Erinnerungen von Zeitzeugen, denn mit der Autorin befinden wir uns bei der Lektüre auf einer Zeitreise durch eines der zahlreichen landschaftlich reizvollen Täler an den Nordabhängen der Karawanken, deren fließende Gewässer in die Drau münden. Im unteren Abschnitt ist es die Feistritz bzw. Bistrica, der auch die Gemeinde Feistritz im Rosental / Bistrica v Rou ihren Namen verdankt, im oberen Teil dem eigentlichen Bärental der Bärentaler Bach bzw. auf slowenisch Rutarski potok. Wie die deutschen und slowenischen Namen dieses Gebietes verraten, war dieses einst ein ausgesprochenes Randgebiet, wo der Bär heimisch war und sich der Mensch erst relativ spät niederließ, was eine der slowenischen Bezeichnungen, nämlich Rute Gereut (auf Rodung hinweisend) vermuten lässt. Während für das ganze Gebiet nur ein deutscher Name üblich ist: Bärental, sind es im Slowenischen mehrere, zunächst die Übersetzung dazu Medji oder Medvedji dol, doch geläufiger sind das bereits erwähnte Rute sowie Zavrh oder Za Vrhom Hinter dem Gupf so gesehen aus dem Rosental (gemeint ist der Matschacher Gupf), woher die Besiedlung erfolgte. Urkundlich begegnet der Name erstmals 1384 als Perntal. Eine Monographie zum Bärental zu schreiben hatte ihre Berechtigung, denn aus der üblichen Fachliteratur war darüber bisher nicht allzu viel zu erfahren. Im Österreich-Lexikon beispielsweise wird das Gebiet kurz und bündig wie folgt beschrieben: Bärental, Kärnten, 6,5 km langes Tal in den Karawanken, südlich von Feistritz im Rosental, umgeben von Hochstuhl (2237 m), Kosiak (2024 m) und Kotschna (1944 m); früher gab es dort viele Bären. Doch einen gewissen Bekanntheitsgrad hat das Bärental durch die 1938 gegründete Akkumulatorenfabrik Jungfer erreicht, die die nach ihrem Produktionsort so benannte Bärenbatterie herstellte. Doch wie wir aus dem Buch erfahren, hatte das Gebiet schon davor eine gewisse wirtschaftliche Bedeutung, denn es gab hier schon lange Erzabbau und Eisenverarbeitung. Der erste Teil des Buches widmet sich der Geographie und der wirtschaftlichen Entwicklung des Bärentals samt interessanten Hinweisen zur bergsteigerischen Erschließung mit zahlreichen kulturgeschichtlichen Hinweisen. Da es sich beim Bärental um ein sehr beliebtes Wandergebiet handelt, finden sich im Buch auch zahlreiche Angaben zu diesem Thema samt einer Darstellung der Geschichte der Klagenfurter Hütte im Wandel der Zeiten. Weiters wird die Flora und Fauna sowie die Jagd beschrieben, aber besondere Aufmerksamkeit verdient die Sammlung von Erzählungen und Erinnerungen der Einheimischen sowie die Geschichte einzelner Bauernhöfe, die hier festgehalten ist. Hier werden tiefe Einblicke in das frühere, oft mühsame Leben auf dem Lande abseits der Zentren geboten. Manches davon erfährt auch der Wanderer, wenn er das eine oder andere Marterl genauer betrachtet wie zum Beispiel im Jahre 1915 unweit der Klagenfurter Hütte unter einem Lärchenbaum ein Kindlein das Licht der Welt erblickt hat (und wie es ihm in seinem weiteren Leben erging eine besonders berührende Episode). Einige literarische und poetische Textproben runden das Buch ab. Wir haben somit ein gut gelungenes, Geschichte und Gegenwart verbindendes Buch vor uns, das im wahrsten Sinn des Wortes das Bärental von allen seinen Seiten beleuchtet und sicher den einen oder anderen Besucher, der es noch nicht kennt, dazu einlädt, dies nachzuholen!
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Geleitwort der Bürgermeisterin Liebe Leserin! |
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