Bibliotheks - Veranstaltung 2000
Johann Sebastian Bach
250. Todestag
3. - 7. April

Nach dreijähriger Pause fand in diesem Schuljahr wieder eine Veranstaltungsreihe in der Schulbibliothek statt. Ziel solcher Schwerpunkttage ist der Austausch zwischen Schule und Öffentlichkeit, zwischen Lehrer-, Experten- und Schülerarbeit.
Sieben Klassen, eine Wahlpflichtgruppe und interessierte, einzelne SchülerInnen besuchten die angebotenen Konzerte, Vorträge und Workshops. Als Abschluss gab es ein für die größere Öffentlichkeit zugängliches Konzert.

 

Bibliotheks - Veranstaltung 2000 Johann Sebastian Bach 250. Todestag 3. - 7. April
Gestaltung der Plakate:
Mag. Herbert Brunner

Dr. Ernst Hötzl: Zahlensymbolik und Kabalistik im Schaffen J.S.Bachs

Vor allem Oberstufenklassen, aber auch einzelne jüngere Schülerinnen, nahmen an diesem Vortrag mit viel Interesse und Aufmerksamkeit teil.
Nach einer Einleitung über den Zusammenhang von Zahl, Wort und Klang, von Mathematik und Musik, in der Antike (Platon, Cicero, Pythagoras ) und im Mittelalter, befasste sich Dr. Hötzl im zweiten Teil mit der symbolischen Bedeutung der Zahlen von 1 - 12 in Mystik, Religion und im Sprachgebrauch. Im dritten Teil beschäftigte er sich mit der Matthäuspassion von J.S. Bach - mit dem Schwerpunkt auf Hören und auf Möglichkeiten, das Werk zahlensymbolisch zu deuten
Am Schluss stellte sich den SchülerInnen die Frage, ob Bach sein Werk bewusst auf Basis der Zahlensymbolik strukturierte und ob die Menschen seiner Zeit, dieses faszinierende, aber sehr komplexe Wissen hatten und seine Musik daher auch so hörten.
Hier finden Sie eine Zusammenfassung des Vortrags

 

Dr. Bernd Bayer: Bach populärDr. Bernd Bayer: Bach populär

Das schuleigene Jazzensemble bereitete vielen Klassen eine anregende und interessante Konzert-Stunde. Dr. Bayer erklärte Möglichkeiten der Improvisation, ließ Theorie auf einzelnen Instrumenten gleich hörbar werden und bot so eine interessante Einführung in die Kunst der Improvisation und der Jazz-Musik.

Markus Dauschan (kb, 7d), Vanessa Leßjak (sax, 8a), Marianne Huber (sax, 8a), Konrad Überbacher (b, 7a), Alexander Prokop (dr, 5d) und Caroline Müller (dr, 5d)Markus Dauschan (kb, 7d), Vanessa Leßjak (sax, 8a), Marianne Huber (sax, 8a), Konrad Überbacher (b, 7a), Alexander Prokop (dr, 5d) und Caroline Müller (dr, 5d) improvisierten zum J.S. Bachs Präludium f-moll, Bourree und dem Ave Maria von Bach-Gounod unter dem begeisteren Beifall des Publikums.
 

Domorganist Klaus Kuchling: Das Kantaten- und Orgelwerk J.S. Bachs

Die 6a-Klasse reservierte diesen Workshop für sich und war trotz der großen Kälte im Dom stundenlang mit Freude und Interesse dabei.

Die Begnung mit dem Domorganisten begann im Chorraum beim Hauptaltar, wo die Klasse im Selber-Singen das Orgelprinzip erfuhren. Die SchülerInnen lernten die Orgel in all ihren Möglichkeiten kennen, durften selber spielen, "in das Herz der Orgel schauen", und sie begeisterten sich an den vorgetragenen Werken von J.S. Bach:

" ... noch nie habe ich so eine mächtige "Königin" selbst bespielt."

Dass die Orgel mehr als 3000 Labial- und Zungenpfeifen aus Metalllegierung und Holz hat, welche Funktion Manuale und Register haben, was das Schwellpedal bewirkt, beeindruckte ebenso wie die das "traumhafte Klangerlebnis" und die Virtuosität Kuchlings. Somanche wollten in das nächste Orgelkonzert gehen und eine Schülerin möchte vielleicht selber Orgelunterricht nehmen.

    

Doris Diwald: Rezeptive Musiktherapie

Einen Nachmittag lang hatten Schüler und SchülerInnen der Wahlpflichtgruppe Musik Gelgenheit, Grundlagen der Musiktherapie kennenzulernen und so manche Methoden selber auszuprobieren. Die akademisch geprüfte Musiktherapeutin Doris Diwald, eine Absolventin des BRG Viktring, führte die Gruppe behutsam und kompetent durch einen sehr intensiven Nachmittag.
Sie lernten zu hören, was Musik löst, was sie auslöst, wie Musik unterschiedlich eingesetzt werden kann. Ansatzpunkt war jene Musik, die die einzelnen SchülerInnen auf CDs mitbrachten, weil sie ihnen wichtig oder bedeutsam ist, oder weil sie sie einfach gern hören.

 

Mag. Jutta Prause und Mag. Burgi Burgstaller. Das Cembalo. Eine Einführung mit MusikMag. Jutta Prause und Mag. Burgi Burgstaller. Das Cembalo. Eine Einführung mit Musik

In dieser Konzertstunde erfuhren die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler viel über Bauweise und Geschichte des Cembalos, aber auch über Klavichord, Spinett oder Virginal, sowie Klavicembalo.
Dazu gab Mag. Prause Einblick in das Leben Bachs und die Bedeutung, die das Cembalo in seiner Musik hat. Die Zuhörer durften das Instrument auch selber ausprobieren und Cembalo-Schülerinnen spielten zwei der 24 Präludien. Als Abschluss spielten Mag. Burgstaller, Querflöte, und Mag. Prause, Cembalo, den 1. Satz aus der g-moll Sonate für Flöte und obligates Cembalo. Eine Schülerin schrieb: "Man fühlt sich um Jahrhunderte zurückversetzt. Ein barockes feeling."

 

Milos Mlenjik, Erwin Kropfitsch, Bruno Strobl: Bach und Musik des 20. Jahrhunderts.Milos Mlenjik, Erwin Kropfitsch, Bruno Strobl: Bach und Musik des 20. Jahrhunderts.

Ein Gesprächskonzert

Der Komponist Bruno Strobl führte vergleichend und erklärend durch das sehr anspruchsvolle Programm mit Werken von J.S. Bach, O.Messiaen, C. Penderecki, W. Liebhard und B. Strobl.
Milos Mlenjik, Cello, und Erwin Kropfitsch, Klavier, hatten sich freundlicherweise bereit erklärt, das Konzert nicht nur am Abend als Abschluss der Bach-Woche, sondern schon am Vormittag nur für interessierte Schülerinnen und Schüler zu spielen. Die ZuhörerInnen waren von der Virtuosität der Ausführenden beeindruckt und sie waren überrascht, "welche Töne man z.B. einem Cello entlocken kann." Sehr kontroversiell fielen die Kritiken über die zeitgenössische Musik aus: nur wenige begeisterten sich für die neueste Musik - so heißt es z.B. sie sei "nicht so berauschend wie Bach". Dennoch schätzten so manche die von Strobl hergestellte Verbindung zu Bach und Neugier auf die Notation moderner Musik wurde geweckt.

Die Zuhörer am Abend ließen dann keinen Zweifel darüber aufkommen, dass zeitgenössische Musik ein zwar kleines, aber ein sehr aufmerksames, Publikum hat und genossen sichtlich diesen ganz besonderen Abend.

 
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