Ingrid Kaiser-Kaplaner: Begegnungen in der Gemeinde Sittersdorf/Žitara vas

Ingrid Kaiser-Kaplaner
Begegnungen in der Gemeinde Sittersdorf/Žitara vas
Gespräche mit Menschen rund um Blasnitzenberg/Plaznica 2019 und 2020

Ein kleiner Begleiter durch die zweisprachige, südkärntner Gemeinde Sittersdorf / Žitara vas. Die Autorin für lokale Geschichte gibt einen mehrschichtigen Einblick in die Gemeinde und ihre Besonderheiten. Beschrieben werden geologische Spezialitäten, wie der sogenannte "Sittersdorfer Marmor" und die Höhlen in den Vorbergen der Gemeinde, weiters die Flora und Kulturgeschichtliches. Im Mittelpunkt sind die Kirchen der Pfarre St. Philippen, ob Sonneg/Št. Lipš mit persönlichen Erzählungen der dort wirkenden Pfarrer und mit einem Exkurs in die Heimatwelt des nunmehrigen Gurker Bischofs Josef Marketz, nach seinem Besuch im Jahr 2020 als neu ernannter Bischof. Umrundet wird das Beschriebene durch Erzählungen von Einheimischen.

Erschienen im Juli 2021,
Verlag: Hermagoras / Mohorjeva

Begegnungen in der Gemeinde Sittersdorf/Žitara vas - Gespräche mit Menschen rund um Blasnitzenberg/Plaznica 2019 und 2020 von Ingrid Kaiser-Kaplaner
Uhr aus Sittersdorfer Marmor, welcher in Sielach im Blasnitzenberg gewonnen wurde.

Vorwort / Uvodne besede

Wenn ich nach Hause fahre, um meine Familie zu besuchen, nehme ich nicht immer die gleiche Straße, sondern fahre gerne die mir aus meiner Kindheit bekannten Wege ab. Ich schaue nach rechts und nach links, nehme die Veränderungen an vielen Häusern wahr, frage mich, wer da und dort neu gebaut hat, freue mich, auch noch eines von den ganz alten Häusern zu entdecken, die es mir leicht machen, mich noch an die ehemaligen Bewohner zu erinnern. Die Geschichte eines kleinen Ortes wie St. Philippen haben Menschen mit ihren Geschichten geschrieben, mit freudvollen, traurigen, spannenden und seltsamen Geschichten. Es beginnt ja schon damit, dass es St. Philippen eigentlich gar nicht gibt, nur die Kirche und der Pfarrhof gehören dazu – und die Pfarre heißt so: Št. Lipš/St. Philippen. Rückblickend stelle ich fest, dass die Kirche in meiner Kindheit wirklich so etwas wie ein Mittelpunkt des örtlichen Lebens war und wohl nicht nur mich für das weitere Leben entscheidend beeinflusst hat. Jedenfalls waren wir in Sittersdorf/Žitara vas alle die St. Philippner. Es ist das Verdienst dieses Buches, dass unser Ort durch die vielen wirklich authentischen Erzählungen und Erinnerungen ein Gesicht bekommt, nein, viele Gesichter, die unseren kleinen Dörfern das alte Leben einhauchen und sie für die jungen Menschen interessant machen, mit Leben erfüllen.
Als Kind habe ich jahrelang mindestens zweimal im Jahr fast alle Familien in St. Philippen besucht, beim Sternsingen und am Tag der unschuldigen Kinder beim »šapn«, damals nicht mit dem Auto, sondern zu Fuß; viele von ihnen sind beim Lesen dieses Buches in mir lebendig geworden. Und da geht es nicht darum, ob die Erzählungen allen Kriterien der Geschichtsschreibung genügen, ob sie die ganze Wahrheit erzählen, es ist auch schön zu erfahren, wie Nachbarn, Verwandte und Bekannte ihr Leben gesehen haben, was ihnen wichtig war und was sie gerne verschwiegen haben oder hätten. Alle zusammen ergeben ein buntes Bild, ein überaus wirklichkeitsgetreues Bild einer dörflichen Gemeinschaft, in der ich aufgewachsen bin. Es wird hoffentlich zum Erzählen weiterer Geschichten Anlass geben, wenn Kinder und Jugendliche Eltern und Großeltern fragen werden, wie denn das damals bei ihnen war, was sie erlebt haben, und dann vielleicht erkennen werden, dass auch sie Teil einer langen Geschichte sind, an der sie mit ihrem Leben und ihrem Erzählen weiterschreiben…

Josef Marketz Kadar se vozim domov, da obiščem svojo družino, se ne peljem vedno po isti cesti, ampak rad prevozim poti, ki so mi znane iz otroštva. Gledam na desno in na levo, ugotavljam spremembe pri mnogih hišah, se sprašujem, kdo je tu in tam na novo gradil, in se veselim, ko odkrijem katero od zelo starih hiš, ki mi olajšajo spomin na nekdanje stanovalce. Zgodovino majhnega kraja kakor Št. Lipš so pisali ljudje s svojimi zgodbami, z veselimi, žalostnimi, napetimi in čudnimi. Začne se že s tem, da Št. Lipš pravzaprav sploh ne obstaja, saj spadata sem samo cerkev in župnišče – in tudi župnija se tako imenuje. S pogledom nazaj ugotavljam, da je bila cerkev v mojem otroštvu res nekaj takega kot središče krajevnega življenja in menda ni imela odločilen vpliv samo name. Vsekakor smo bili v Žitari vas znani kot Šentlipšani. Zasluga knjige je, da je naš kraj s številnimi pristnimi pripovedmi in spomini dobil obraz, ne, mnogo obrazov, ki našim krajem vdihavajo staro življenje in jih tako naredijo zanimive za mlade ljudi, jih napolnjujejo z življenjem.
Kot otrok sem leta dolgo vsaj dvakrat letno obiskal vse družine v Št. Lipšu – s trikraljevskim petjem in na dan nedolžnih otrok s »šapanjem«, takrat ne z avtomobilom, ampak peš. Mnogi ljudje so postali v meni ob branju živi. Pri tem ne gre za to, ali pripovedi zadoščajo merilom zgodovinopisja, ali pripovedujejo celotno resnico, ampak je lepo izvedeti, kako so sosedje, sorodstvo in znanci videli svoje življenje, kaj jim je bilo pomembno in kaj so radi zamolčali ali bi to hoteli. Vsi skupaj podajo pestro sliko, nadvse resnično sliko vaške skupnosti, v kateri sem doraščal. Upam, da bo knjiga povod za pripovedovanje nadaljnjih zgodb, ko bodo otroci in mladostniki starše in stare starše spraševali, kako je bilo to pravzaprav pri njih, kaj so doživeli. Potem bodo morda spoznali, da so sami del dolge zgodbe, ki jo s svojim življenjem in svojimi pripovedmi pišejo naprej…

Josef Marketz, Bischof von Gurk / Jože Marketz, krški škof

Diözesanbischof/škof Msgr. Dr. Josef Marketz → www.kath-kirche-kaernten.at/personen/27548
Gemälde vom Urch-Hof (Gerda Mandl-Kren)
Gemälde vom Urch-Hof (Gerda Mandl-Kren)

Geleitworte

Die Autorin, Frau Dr. Ingrid Kaiser-Kaplaner, hat uns schon eine ganze Reihe von interessanten Büchern vorgelegt, sowohl historische zu Frauenschicksalen im Zweiten Weltkrieg (1993 u. 1995) als auch landeskundliche wie Die Marktgemeinde St. Jakob im Rosental / Št. Jakob v Rožu (2007) oder Der Kanzianiberg (2018) sowie auch ein bemerkenswertes kunst- bzw. kulturgeschichtliches Der Wandbehang (2001) mit tiefen Einblicken ins Kärntner Brauchtum im Jahreslauf.
Diesmal entführt sie uns ins Jauntal in die Gemeinde Sittersdorf/Žitara vas. Diese liegt zwischen dem Klopeiner See im Norden und Bad Eisenkappel im Süden. Sie gehört zu den zweisprachigen Gemeinden Kärntens, demnach tragen die meisten Ortsteile sowohl einen deutschen als auch einen slowenischen amtlichen Namen. Zuletzt erhielt der Ortsteil Sielach/Sele im Vorjahr eine zweisprachige Ortstafel.
Das Buch beginnt mit einer Übersicht über die Gemeinde Sittersdorf/Žitara vas mit ihren Ortsteilen, wobei auch die Geschichte der Gemeinde näher beleuchtet wird. Wir erfahren, dass dort einst Weinbau betrieben wurde, woran heute noch die Namen der Ortsteile Obernarrach/Zgornje Vinare (zu slowen. vinar ʻWinzerʼ) und Weinberg/Vinogradi erinnern. Weiters wird die Burgruine bzw. das heutige Schloss Sonnegg/Ženek vorgestellt, danach die Geologie des Gebietes mit dem ehemaligen Steinbruch, wo der „Sittersdorfer Marmor“ abgebaut wurde, sowie der Geopark Karawanken/Karavanke, der sich zwischen der Petzen/Peca und der Košuta/Koschuta mit seiner geologischen Vielfalt über fünf Gemeinden in Slowenien und neun in Kärnten (darunter Sittersdorf) erstreckt. In den Vorbergen der Gemeinde befinden sich viele Höhlen, über die es Interessantes zu berichten gibt, wobei auch ein Höhlenforscher zu Wort kommt. Bemerkenswert ist auch die Flora des Gebietes, insbesondere der Blasnitzenberg/Plaznica, eine der artenreichsten Regionen Österreichs am Schnittpunkt dreier Florengebiete (südzentraleuropäisch, zentralsubmediterran und alpin), die von zwei Fachleuten näher beschrieben werden. Auch auf die Pilze (Schwammerln) wurde nicht vergessen.
Ausführlich werden die Pfarrkirche Sittersdorf (Hl. Helena und Hl. Oswald, erstmals erwähnt 1154) und die Kirchen der Pfarre St. Philippen ob Sonnegg/Št. Lipš vorgestellt samt einem lebendigen Bild über die Kirchenchöre. In St. Philippen wurde am 30.7.1955 der derzeitige Bischof von Kärnten, Dr. Josef Marketz, geboren. Seine Weihe zum Bischof erfolgte am 2.2.2020 im Dom zu Klagenfurt, doch schon am 23. Februar machte er seiner Heimatpfarre einen Besuch, bei dem auch die Autorin anwesend war und sie gibt einen lebendigen persönlichen Bericht über dieses bewegende Ereignis. Sie gibt auch anderen persönlichen Erzählungen genügend Raum und diese geben dem Buch eine besondere Note: Es kommen nämlich auch die hier lebenden Menschen zu Wort, nicht nur im Kapitel Einheimische der Gemeinde Sittersdorf/Žitara vas erzählen, auch sonst wird über zahlreiche Gespräche berichtet.
Somit ist es der Autorin gelungen, ein sehr lebendiges Bild von der Gemeinde Sittersdorf/Žitara vas zu zeichnen, wie sie es bei ihren zahlreichen „Begegnungen“ erlebt hat.

Heinz-Dieter Pohl

Univ.Prof.em. Dr. Heinz-Dieter Pohl (* 6. September 1942 in Wien) ist ein österreichischer Sprachwissenschafter und Namenforscher.
de.wikipedia.org/wiki/Heinz-Dieter_Pohl
Beim Opetnik am Sagerberg
Beim Opetnik am Sagerberg

Geleitworte / Spremne besede

Iz roda v rod

Kot nekdanja domačinka dobro poznam Plaznico, ki objema del Karavank pod Ojstro tja preko Jegartovega vrha in se spušča preko Primževe domačije, prvotno Brežjakove, vse do Vijasc in Gradiš do Tihoje. Od tam nazaj lahko prispemo do lepe stare domačije Hojnik ter v strmini ležeče kmetije Omevk in preko „oble“ lahko pogledamo na Urhovo domačijo, Urhovi pa vidijo do Šmuna in pogrešajo melodije starih pesmi. Od vrha pa vidimo v „graben“ Suha, ki se vije med Plaznico in Homelišami, napojen od potokov iz Zagorja, tja do Kršne vasi ter do Goslinskega jezera.
Kar dosti hektarov je prepojenih s podzemeljskimi vodnimi viri, ki povzročajo zemeljske plazove, kar je pokrajini dalo ime Plaznica. To pomeni, da se je rahel, po površini dostikrat neploden in peščen zemeljski sestav plazil po glinasti ali kameniti zemlji. Toda kmetje in tehniki so se dolga leta borili in odvedli vodo iz travnikov ter naredili strma zemljišča pripravna za obdelovanje. Iz močvirnatih tal so postale suhe površine, morda so temu pripomogle tudi klimatske spremembe.
A prebivalcev je vse manj, odselili so se s trebuhom za kruhom, čeprav rojeni v toplino mnogočlanskih družin in živete skupnosti na obrobnem območju.
Rob Karavank, robovi in bregovi, ki so krivili tudi telesa tam živečih ljudi, pomenijo tudi rob, kjer so nacistični zločinci iskali žrtve, t.i. izdajalce, in jih odvedli v taborišča, od koder se nekateri niso več vrnili. Govorimo o robu, ki uhaja vsaki človeški predstavi, če nisi bil priča temu življenju. Govorimo o delavnih ljudeh, ki so molče garali, se v skupnosti veselili in med seboj kregali, molili in peli, ki so umirali zaradi krutega vsakdanjika, in ki jim je po dvajsetletnem boju z uradi končno uspelo dobiti pravo asfaltirano cesto. Da ne pozabimo številnih vodnih mlinov, ki so deloma postali zasebne elektrarne, kot npr. pri Urhu ali tudi v Poleni pri nekdanji žagi (Karicelj, Sager).
Ostal pa je kraj srečanja pri Omevkovi lipi na razpotju, na ravninici – ponižnost izražajoči križev pot se vsako leto izteče v praznovanje vstajenja in blagoslov velikonočne jedi. Tam je poleg štora posekane velike, večstoletne lipe zrasla nova – nov rod nekdanjih domačinov. Ti zdaj vsaj enkrat na leto pridejo od blizu in daleč na košček domače grude, ki jim je spomin na svoje prednike in ta spomin včasih v nostalgičnem zanosu dobi novo podobo, vendar je stara močnejša. Potomce je pot zanesla v razne predele Evrope in na druge kontinente, začasno, poslovno ali zaradi ljubezni, vedno v iskanju novega, da bi na koncu spoznali le eno – da prvotni dom pomeni toplino in spomin na kraje lepih doživetij.
Prihajamo domov, da pogledamo, ali je vse v redu, in odhajamo. Moderni svet nas razdvaja in vendarle medijsko in s tehniko povezuje, pred ureditvijo cestne povezave na Plaznico je bil to telefon, po cesti televizijski oddajnik, danes pa internet in družbeni mediji. Čeprav so nekoč vsi odraščali v slovenskem jeziku, ta sedaj jenja, in mladina se premalo zaveda, kaj pomeni ohranjevanje. Imajo pa pravico do svoje poti ozaveščanja.
Ta knjiga bi lahko pomagala vsaj nekaj tega ohraniti in morda tudi na nov način poživiti.

Hvala, Ingrid, za neutrudno iskanje virov!

Von Generation zu Generation

Als ehemalige Einheimische kenne ich den Blasnitzenberg sehr gut. Er umfasst einen Teil der Karawanken am Fuße der Oistra, ersteckt sich über den Jegart hinunter zum Primž-Hof, ehemals Brežjak-Hof, bis nach Wigasnitz und Gradische und endet in Tihoja. Von dort kommt man zum schönen alteingesessenen Hojnik-Hof und den im Steilhang liegenden Omevk-Hof und über den Gman sieht man den Urh-Hof, dessen Bewohner bis zum Šmun sehen und die Melodien der alten Lieder vermissen. Von ganz oben sieht man dann den Suha-Bach, der sich zwischen Blasnitzen und Homelitschach, getränkt durch die Bäche vom Sagerberg, bis nach Kristendorf und zum Gösselsdorfersee schlängelt.
So mancher Hektar ist mit Untergrundquellen durchtränkt und diese verursachen Erdrutsche, die dem slowenischen Plaznica den Namen gaben. Das heißt, das eine lockere, an der Oberfläche meist unfruchtbare, weil sandige Erdmasse über den lehmigen und steinigen Grund glitt. Doch die Bauern und Techniker kämpften jahrelang und leiteten das Wasser aus den Wiesen und machten so die steilen Flächen urbar. Aus morastigen Böden wurden trockene Flächen, vielleicht mit Unterstützung durch klimatische Veränderungen.
Doch die Zahl der Bewohner sinkt, sie gingen weg auf der Suche nach Arbeit und Verdienst, obwohl hineingeboren in die Wärme der Großfamilien und der gelebten Gemeinschaft in diesem Randgebiet.
Der Rand der Karawanken, die Gräben und Höhen, die auch die Körper der dort lebenden Menschen krümmten, bedeuten auch den Rand, wo die nationalsozilaistischen Verbrecher ihre Opfer suchten, sog. Denunzianten, um sie in die Konzentrationslager zu deportieren, von wo einige nicht mehr zurückehrten. Wir sprechen von enem Rand jenseits aller menschlichen Vorstellungskraft, sofern man nicht selbst Zeuge dieses Lebens war. Wir sprechen von arbeitsamen Menschen, die schweigend hart schufteten, sich in der Gemeinschaft erfreuten, miteinander stritten, beteten und sangen, die wegen des harten Alltages starben – und denen nach einem zwei Jahrzehnte dauernden Kampfes endlich eine Asphaltstraße verlegt wurde. Dabei sollten wir nicht auf die zahlreichen Wassermühlen vergessen, die teilweise zu Privatkraftwerken wurden, wie z.B. beim Urh oder auch in Polena beim ehemaligen Sägewerk (Karicelj, Sager).
Geblieben ist aber das Treffen unter der Omevk-Linde, an der Weggabelung auf der Kleinebene – der Demut ausstrahlende Kreuzweg endet alljährlich mit dem Auferstehungsfest und der Osterspeisenweihe. Dort wuchs neben dem Baumstumpf der gefällten mehrhunderjährigen Linde eine neue hervor – ein neuer Stamm der ehemaligen Einheimischen. Diese kommen zumindest einmal im Jahr von nah und fern auf dieses Stückchen der heimischen Scholle, die sie an ihre Vorfahren erinnert. Und diese Erinnerung bekommt zuweilen in einem Anfall von Nostalgie eine neue Form, obwohl die ältere doch stärker bleibt. Die Nachfahren trug es in aller Herren Länder, zwischenzeitlich, beruflich oder der Liebe wegen, immer auf der Suche nach Neuem, um am Ende nur eines zu erkennen – dass das ursprüngliche Zuhause Wärme und Erinnerung an die Orte schöner Begebenheiten bedeutet. Wir kommen nach Hause, um nachzuschauen, ob alles in Ordnung ist, und gehen wieder. Die moderne Welt entzweit uns und doch verbindet sie uns medial und durch die Technik. Vor der Straßenanbindung war es das Telefon, danach der Fernsehempfang und heute ist es das Internet und die sozialen Medien. Obwohl einst alle in Slowenisch aufwuchsen, ist diese Sprache im Abklingen, und die Jugend ist sich zuwenig bewusst, was Erhaltung bedeutet. Sie hat aber das Recht auf eine eigene Bewusstseinsbildung.
Dieses Buch könnte mithelfen, ein wenig davon zu erhalten und vielleicht auch auf eine neue Weise zu beleben.

Danke, Ingrid, für deine unermüdliche Suche nach Quellen!

Maria Toljić, roj. Urch
Josef Urch mit seinen Ochsen, um 1950
Josef Urch mit seinen Ochsen, um 1950

Geleitworte / Spremne besede

Dr. Ingrid Kaiser-Kaplaner je napisala že vrsto knjig. Tako so z njenim dobrim znanjem in znanjem drugih ljudi nastale zanimive knjige. Marsikatere stvari in dogodki bi sicer šli v pozabo. Pri tej knjigi ji je pomagal dober odnos do ljudi v tem kraju in tako je lažje izvedela razne zanimivosti. Ta knjiga je pomemben zapis kulturnih in zgodovinskih dogodkov iz naših krajev, kjer živijo Slovenci in Nemci. Prav tako je knjiga dragocen prispevek za mlajšo generacijo, da ob njej podoživi kulturne in narodne posebnosti.

Hvala vsem tistim, ki ste s svojim znanjem in pripovedovanjem ter spomini na nekdanje čase promagali pri nastajanju te knjige. Hvala Ingrid Kaiser-Kaplaner za Vaš trud in požrtvovalno delo za to knjigo.


Dr. Ingrid Kaiser-Kaplaner hat bereits zahlreiche Bücher geschrieben. So sind mit ihrem profunden Wissen und dem Wissen anderer Leute sehr interessante Bücher entstanden. Manche Dinge und Geschehnisse würden sonst in Vergessenheit geraten. Bei diesem Buch half ihr das gute Einvernehmen mit den Einheimischen und so kam sie leichter zu interessanten Geschichten. Dieses Buch ist eine wichtige Niederschrift kultureller und historischer Geschehnisse aus dieser Gegend, in der Landsleute slowenischer und deutscher Muttersprache leben. Zudem ist das Buch ein wertvoller Beitrag für die jüngere Generation über die Besonderheiten zu Kultur und Volkstum vor Ort.

Danke allen, die mit ihrem Wissen, ihren Erzählungen und Erinnerungen zur Buchentstehung beigetragen haben. Danke Ihnen, Frau Ingrid Kaiser-Kaplaner für Ihre Bemühungen und Ihr großes Engagement für dieses Buch!

Franz Lipuš

Blick von der Gradische zum Jegart und Bauernhaus Blasnitzen Nr. 1
Blick von der Gradische zum Jegart und Bauernhaus Blasnitzen Nr. 1

Martin Horvat, župnijski upravitelj v Žitari vasi in Št. Lipšu / Provisor in Sittersdorf und in St. Philippen
Sittersdorf / Žitara vas, 26. aprila 2021

Sittersdorf und St. Philippen sind die Namen zweier Pfarren, die mich ins Jahr 2008 zurückholen. Es war der Montag der 4. Osterwoche als ich ein Schreiben von Bischof Alois Schwarz bekam, wonach ich nach Kärnten kommen könne, um in der Diözese Gurk meine geistliche Tätigkeit auszuüben. Davor musste mir aber der Bischof der Diözese Murska Sobota Metod Turnšek mit seiner Unterschrift bestätigen, dass ich in der Gurker Diözese pastoral tätig sein dürfe. Die Erlaubnis bekam ich sofort.
Anfang Juni rief ich Dechant Peter Sticker in Globasnitz an mit der Bitte um ein Treffen und um mein Kommen in die Gurker Diözese zu besprechen. Wir vereinbarten sofort einen Termin und der Dechant vertraute mir auch an, dass ich in Sittersdorf tätig sein werde.
So machte ich mich am 18. Juni auf den Weg, um mir die beiden Pfarren anzuschauen. Mein Computer sagte mir zunächst, Žitara vas ist Sittersdorf und Št. Lipš St. Philippen ob Sonnegg.
Nach einer Nachschau auf der Landkarte, wie dahin zu kommen, war mir alles klar, denn ich hatte diesen Weg von Prevalje in Slowenien bis über den Seebergsattel bereits im Jahr 2006 bestritten, als ich in Zgornje Jezersko eine Trauung hatte.
Sittersdorf fand ich sofort, aber keine Aufschrift Žitara vas, das sagte mir nur mein Computer. Ich parkte beim neuen Friedhof und spazierte bis zum Pfarrhaus und der Kirche. In diesem Moment schlugen die Glocken zur Mittagszeit.
An den Fensterläden des Pfarrhauses gediehen wunderschöne Blumen. Alles war grün und rund um den Pfarrhof eine vollkommene Ruhe. Ich sah mir den Friedhof rund um die Kirche an und traf an einem Grab ein Ehepaar, dass so wie ich den Friedhof besuchte. Andere Menschen traf ich nicht an, nur rund um die Volksschule war ein Tummel.
Danach kehrte ich am Sonneggersee vorbei zurück. Ich sah einige Badende im See, viele waren auf ihren Liegestühlen. Ich blieb bei den Wegweisern Tichoja, Sagerberg … stehen, aber einen Wegweiser nach Št. Lipš oder St. Philippen sah ich nicht. Ich fuhr weiter Richtung Bleiburg und erblickte beim Sägewerk weitere Wegweiser rechts weg, jedoch keinen nach St. Philippen. Trotzdem fuhr ich nach Pfannsdorf und blieb bei der Marienkirche stehen. Ich sah einige Leute, auch aus dem Gasthaus kamen sie herbei, doch ich hatte nicht den Mut, irgendjemanden zu fragen, wo denn das liebe St. Philippen wäre. Ich fuhr weiter und erblickte den Weigweiser Lomschek. Dem folgte ich und erblickte beim Lomschek Landwirtschaftsgeräte. Ich fuhr noch weiter und erspähte die Kirche, doch auf dem Pfarrhaus sah ich die Tafel Tihoja 13. Schon zuvor sah ich mehrere Wegweiser nach Tichoja und nun las ich auf dem Pfarrhaus Tihoja. Mir war nichts mehr klar. Ich fuhr nochmals zurück zur Hauptstraße, sah mich fahrend noch einmal um, doch einen Wegweiser St. Philippen und Št. Lipš konnte ich nicht finden.
Ich entschloss mich, die Suche aufzugeben und zurück nach Murska Sobota zu fahren. Beim Treffen mit Dechant Peter Sticker am 9. Juli würde ich schon sehen, wo dieses St. Philippen ist. Und wirklich, nach drei Wochen landete ich im Globasnitzer Pfarrhaus, wo mich Peter Sticker und Janko Krištof erwarteten. Nach einem kurzen Bekanntwerden fuhren wir nach St. Philippen. Als Janko Krištof bei der Kirche in St. Philippen stehen blieb, wollte ich beinahe zugeben, dass ich die Kirche kenne, denn ich war drei Wochen davor schon da. Doch ich blieb still und nahm einfach zur Kenntnis, dass hier wirklich St. Philippen ist, obwohl ich Wegweiser oder Ortstafeln keine gesehen hatte. Ich glaubte den beiden.
Jetzt werden es bald 13 Jahre, seit ich hier bin, in der Gemeinde Sittersdorf, zu der die beiden Pfarren Sittersdorf und St. Philippen gehören. Bedeutung verlieh der Pfarre St. Philippen auch der Hof von Jakob Strauss, der 20 Jahre das Bürgermeisteramt innehatte und es 2021 abgab. Noch größere Bedeutung bekam St. Philippen, als Papst Franziskus am 3. Dezember 2019 Dr. Josef Marketz, einen St. Philippner Pfarrangehörigen zum Bischof der Gurker Diözese ernannte. So wurde die Pfarre via Kathpress in ganz Österreich bekannt und via die Zeitung Osservatore Romano in der ganzen Welt.
Ich freue mich, dass Frau Ingrid Kaiser-Kaplaner auch diese Randgegend besuchte und zu Menschen kam, die alle auf ihre Art das Leben in den hiesigen Bergen und Tälern erleben. Auch mit diesem Buch werden die Sitterdorfer Ortschaften erblühen und zum Leben erwecken in den Gesprächen, Erinnerungen und Worten. Es möge alles schön weitergehen in der Gegend und unter den Menschen, die in sich ein gutes und edles Herz tragen.


Žitara vas in Št. Lipš sta imeni dveh far, ki me vračata v leto 2008. Bil je ponedeljek 4. velikonočnega tedna, ko sem dobil od krškega škofa dr. Alojza Schwarza dopis, da lahko pridem na avstrijsko Koroško in nadaljujem svoje duhovništvo v krški škofiji, le da mi moj ordinarij škofije Murska Sobota, dr. Marjan Turnšek, s svojim podpisom dovoli, da svoje pastoralno delo smem opravljati v celovški škofiji. Dovoljenje svojega škofa sem takoj dobil.
V začetku junija sem poklical dekana gospoda Petra Stickra v Globasnico in mu povedal, da bi se rad srečal z njim, da se dogovoriva za moj prihod v krško škofijo. Takoj sva se dogovorila za datum, hkrati mi je dekan zaupal, da bom deloval v Žitari vasi in Št. Lipšu.
Tako sem se v sredo, 18. junija, odpravil na pot, da si ogledam ti dve fari. Računalnik mi je najprej povedal, da gre za kraja Žitara vas/Sittersdorf in Št. Lipš/St. Philippen ob Sonnegg. Po ogledu zemljepisne karte, kako priti do Žitare vasi in Št. Lipša, mi je bilo takoj vse jasno, saj sem to pot od Prevalj do Zgornjega Jezerskega obvozil že leta 2006, ko sem na Zgornjem Jezerskem, v cerkvi sv. Ožbolta, imel poroko.
Sittersdorf sem takoj našel, vendar nobenega napisa, da je to Žitara vas, to mi je povedal le računalnik. Parkiral sem pri novem pokopališču. Sprehodil sem se do farovža in cerkve, ko je zvon ravnokar odzvonil ob 12. uri. Na farovških oknih so cvetele krasne rože. Vse je bilo zeleno in okrog farovža popoln mir. Ogledal sem si pokopališče okrog cerkve in srečal ob grobu zakonca, ki sta menda bila ravno tako obiskovalca pokopališča, kot sem bil sam. Drugih ljudi nisem srečal, le okrog ljudske šole je bil še živ-žav.
Nato sem se vračal mimo Ženeškega jezera. Nekaj kopalcev sem videl v jezeru, mnogi so bili na ležalnikih. Ustavil sem se pri smerokazu Tichoja, Sagerberg ..., toda kažipota za Št. Lipš ali St. Philippen ni bilo. Peljal sem naprej v smeri Pliberka in pri žagi videl nove smerokaze na desno, toda nobenega za Št. Lipš ali St. Philippen. Kljub temu sem zapeljal v Pfannsdorf in se ustavil pri Marijini cerkvi. Nekaj ljudi sem videl, tudi iz gostilne so nekateri prihajali, toda nisem imel poguma, da bi kateremu postavil vprašanje, kje je ta ljubi Št. Lipš. Peljal sem se naprej in vidim kažipot Lomschek. Sledim temu kažipotu, vidim pri Lomschku kmetijske stroje, peljem se še naprej in zageldal sem cerkev, toda na župnišču je ploščica na kateri piše Tihoja 13. Prej sem na vseh kažipotih videl Tichoja, sedaj na župnišču piše Tihoja. Ni mi bilo nič več jasno. Še enkrat sem se peljal do glavne ceste in ponovno naredil krog dvakrat desno, toda smerokaza St. Philippen in Št. Lipš nisem uzrl.
Nisem več hotel iskati, ampak se odpravil nazaj v Mursko Soboto, saj bom 9. julija, ko sem se nameraval srečati z dekanom Petrom Stickrom, videl, kje je ta Št. Lipš. In res, po treh tednih sem pristal v globaškem farovžu, kjer sta me pričakovala dekan Peter Sticker in Janko Krištof. Po kratki predstavitvi smo se peljali v Št. Lipš. Ko je Janko ustavil pri cerkvi v Št. Lipšu, bi skoraj izustil, da to poznam, saj sem se tukaj nekajkrat ustavil pred tremi tedni. Toda nisem, bil sem tiho in enostavno sprejel, da je to Št. Lipš, čeprav napisa in kažipota nisem videl nikjer. Verjel sem jima.
Kmalu bo polnih 13 let, odkar sem tukaj, v občini Žitara vas, kamor spadata obe fari, Žitara vas in Št. Lipš. Pomembnost šentlipški fari daje tudi domačija gospoda Jakoba Straussa, ki je bil do leta 2021 kar 20 let župan občine Žitara vas.
Šentlipška fara pa je postala še pomembnejša, ko je papež Frančišek 3. decembra 2019 imenoval dr. Jožeta Marketza, farana šentlipške fare, za škofa krške škofije. Tako je fara Št. Lipš prek Kathpressa postala znana po vsej Avstriji, prek časopisa Osservatore Romano pa po vsem svetu.
Vesel sem, da je gospa Ingrid Kaiser-Kaplaner našla tudi te obrobne kraje, in prišla do ljudi, ki vsak na svoj način doživljajo življenje po teh hribih in dolinah.
Tudi s to knjigo bodo kraji žitrajske občine zacveteli in oživeli v pogovorih, spominih in besedah. Naj se vse lepo nadaljuje v teh krajih in v ljudeh, ki v sebi nosijo dobro in plemenito srce.

Martin Horvat, župnijski upravitelj/Pfarrprovisor, Sittersdorf/Žitara vas, St. Philippen/Št. Lipš

Bildstock in Tichoja mit Kirche St.Philippen und dem Pfarrhaus
Bildstock in Tichoja mit Kirche St.Philippen und dem Pfarrhaus

Ingrid Kaiser-Kaplaner: Begegnungen in der Gemeinde Sittersdorf/Žitara vas

Das Buch "Begegnungen in der Gemeinde Sittersdorf/Žitara vas" können Sie direkt beim Verlag bestellen:

Hermagoras / Mohorjeva

"Der Kanzianiberg" "Durchs Bärental zur Klagenfurter Hütte" Die Marktgemeinde St.Jakob im Rosental/St.Jakob v Rozu
 
"Der Wandbehang" "Tschechen und Deutsche in Böhmen und Mähren" "Maria Elend im Rosental"
 

"Die Donauschwaben"

"Die Sachsen und Landler" "Schicksale Kärntner Sloweninnen" "Gottscheer Frauenschicksale"
 
 

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