Unser Aufenthalt in Cluj-Napoca, Rumänien

Die Vorgeschichte
Die Stadt
Programm
Gastfamilien und Gastfreundschaft
Schule und Unterricht
Remetea
Unser Rumänien-Bild
Statements danach

Unser Aufenthalt in Cluj-Napoca, Rumänien

Die Vorgeschichte

Wir dachten, es würde eine ganz normale Biologiestunde werden, als Professor Zwander, unser Biologielehrer, in unsere Klasse kam. Doch er hatte uns etwas Wichtiges zu fragen, nämlich, ob wir Interesse an einem Schüleraustausch mit Rumänien hätten. Wir willigten natürlich ein, denn ein Schüleraustausch mit rumänischen Schülern war schon etwas Besonderes!
Wir besprachen alles in den Deutsch- und Biologiestunden, wer wen zu sich aufnehmen sollte und was wir in dieser Woche unternehmen würden. Wir alle freuten uns schon und konnten den Tag kaum erwarten, an dem
die Rumänen eintreffen würden! Natürlich hatten wir uns vorher per Briefkontakt schon ein Mal vorgestellt.

Und dann war es so weit! An dem Tag, einem Sonntag, wurde die Nachricht als "Telefonpost" weitergereicht. Wir holten unsere Gäste am Minimundusparkplatz ab und fuhren mit ihnen nach Hause.
Am nächsten Morgen mussten wir um 8 Uhr in der Schule sein- natürlich mit unseren Gästen. Am Vormittag arbeiteten wir in kleinen Gruppen im Freskensaal, welcher uns zur Verfügung gestellt worden war. Auch eine Führung durch die Schule und den wunderschönen Park rundherum stand am Programm.
Zu Mittag konnten wir machen, was wir wollten. Am Nachmittag machten wir Ausflüge und der Gleichen. Auch in unserer freien Zeit trafen sich kleine Gruppen und unternahmen etwas. Es traten auch Probleme auf, die Schuld daran lag teils an den österreichischen, jedoch auch ein wenig an den rumänischen Schülern. Einige von uns hatten unsere Gäste völlig falsch eingeschätzt, so wurde ein Rumäne zum Beispiel gefragt, ob er wisse, was ein Kühlschrank sei. Unsere Austauschschüler wurden durch solche und ähnliche unüberlegte Fragen und Kommentare gekränkt, worauf die rumänischen Schüler natürlich dem entsprechend reagierten. Als die Rumänen abreisten, hatten einige unserer Schüler ein ziemlich falsches Bild von ihren Besuchern.

Die Vorurteile gegenüber Rumänien trugen ebenfalls dazu bei, dass viele SchülerInnen aus unserer Klasse wenig Lust zeigten zum Gegenbesuch anzutreten. Nun musste die Reise vorerst abgesagt werden, jedoch gab es da immer noch einige Leute, die gern nach Rumänien fahren wollten.
Schließlich konnte mit SchülerInnen der 4b, der 5e und 5a eine neue Reisegruppe zusammengestellt werden. Statt wie ursprünglich geplant am 1. Oktober 2000 brachen wir am 25. März 2001 nach Cluj-Napoca auf.

Jacqueline Jerney, 4b

 
Unser Aufenthalt in Cluj-Napoca, Rumänien

Unser Aufenthalt in Cluj-Napoca, Rumänien

Die Stadt

Cluj-Napoca ist eine Stadt, unter der sich viele von uns Armut und Traurigkeit vorstellten, doch diese Stadt hat viele positive Überraschungen. Sie ist um einiges größer als Klagenfurt und hat 400.000 Einwohner - wobei 35.000 davon Studenten sind. Es gibt Museen, Universitäten, Kirchen, Bibliotheken ... Sie haben jede Menge kleine Geschäfte, in denen man – auch wenn es der Fleischer ist – Zeitschriften und Zigaretten bekommt. So wie Benetton gibt es auch andere Geschäfte, die man bei uns auch findet. Die Straßen und Gassen sind sauber gehalten – außer dem Staub und den kleinen Steinen, die einem bei starkem Wind ins Gesicht geweht werden.
Auf den Straßen spielt sich reges Treiben ab. Das Überqueren der Straße zu Fuß ist eine riskante Angelegenheit: es wird gehupt, Gas gegeben und gewinkt. Bei dem Versuch auf die andere Seite der Straße zu kommen muss man sehr aufpassen.
Schöne Gebäude und Kirchen sind zwar in der Überzahl, aber zerfallene Häuser sind auch zu finden. Die meisten Lokale befinden sich in Kellern oder sind in Hinterhöfen versteckt. Was sehr auffallend ist, ist die nationale Einstellung der Bevölkerung zu ihrem Land. Man bemerkt/bewundert den Stolz auf ihr Land und die Sicherheit, mit ihrem Stolz richtig zu liegen. Dies zeigen auch die in den Farben der rumänischen Flagge gestrichenen Parkbänke in der ganzen Stadt und die vielen Fahnen an den Hauswänden. Ansonsten ist Cluj- Napoca eine  Stadt , die uns manchmal an Graz erinnert hat.

Anna-Teresa Angermann, 4b

Unser Aufenthalt in Cluj-Napoca, Rumänien

PROGRAMM FÜR DEN GEGENBESUCH DER ÖSTERREICHISCHEN SCHÜLERGRUPPE

Datum

Tag

Tätigkeit

25.04 So Ankunft der Gäste an der König-Mathias-Statue – Abholung der Gäste durch die Gastfamilien
26.04 Mo Vormittag: O-Schüler : Erholung
Ro-Schüler: Schule
Mittagspause
Nachmittag: "Stadtrally" – Stadterkundung (Ausgangspunkt "Cosbuc-Schule")
27.04 Di Tagesreise nach Schässburg
Route: Klausenburg – Turda – Tg. Mures – Schässburg – Birthelm – Medias – Copsa Mica – Teius – Turda – Klausenburg (Abfahrt: vor der "Cosbuc-Schule"
28.04 Mi Schule: Stundenhospitierung in den Klassen 8G1, 8G2, 8G3.
Mittagspause
Nachmittag: Dokumentarfilm: Rumanien
Freizeit
29.04 Do Tagesreise (nur die osterreichische Gruppe, da die rumänische einen nationalen Test schreiben muss)
Route: Klausenburg – Cheile Turzii – Remetea – Klausenburg (Abfahrt: "Cosbuc-Schule)
30.04 Fr Schulbesuch und Stundenhospitierung
Schlussfolgerungen und Eindrücke (Festsaal)
Mittagspause
Frohsinniges Beisammensein, Disco und Pizzaessen
31.04 Sa Abfahrt ("Cosbuc"-Schule)
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Gastfamilien und Gastfreundschaft

Wir wurden alle sehr freundlich in den Familien aufgenommen, und alle waren sehr bemüht um uns. Alleine was das Essen betrifft. Ich zum Beispiel bekam zu jeder Mahlzeit 10 verschiedene Sachen angeboten und wenn mir etwas gut schmeckte, war es jedes Mal auf dem Tisch. Auch zur Jause konnte ich von Obst bis Süßigkeit wählen und bekam dann meistens viel zu viel davon mit.
Fast jeder von uns bekam ein eigenes Zimmer zur Verfügung gestellt, und die restliche Familie rückte auf engeren Raum zusammen. Manche Gasteltern entschuldigten sich auch für "wenig Komfort", obwohl es bei uns zu Hause auch nicht anders ist.
Mir kam es so vor, als würde die Familie wegen mir den ganzen Tagesablauf ändern. Wir (ich und mein Gastkind) wurden jeden Tag in die Schule geführt, obwohl mein Gastmädchen sonst immer zu Fuß ging. Auch sie richtete sich immer nach meinen Wünschen, was mir gar nicht so recht war. Manchmal war diese Gastfreundschaft richtig anstrengend. Die ganze Zeit wurde ich gefragt, ob mir nicht noch etwas abginge oder ob ich vielleicht mit etwas unzufrieden war.  Etwas, das bei jeder Familie im Haus war, war ein Fernseher. Die meisten waren ganz stolz auf die deutschen Programme ( Pro7 etc.), die sie empfangen konnten.
Ich glaube es hat sich fast jeder mit seinem Gastschüler gut verstanden, denn wir ( Rumänen und Österreicher) haben ja immer etwas zusammen unternommen!
Wir waren zusammen in der Disco oder im Billardsalon. Wir gingen zusammen bummeln oder ins Kino.
Ich habe mich in der Woche sehr wohl gefühlt und ich glaube, die anderen auch.

Melina Breitegger, 4b

Schule und Unterricht

Unser erster Eindruck von der rumänischen Schule war eher ernüchternd. Ziemlich kahl und grau erweckte das Gebäude in uns die Erwartung streng formellen Unterrichts und hatte überhaupt wenig Vertrauen Erweckendes an sich. Um so überraschender war der Schulhof, der sich rein äußerlich nicht vom Rest des Gebäudes unterschied, uns dafür aber auf eindrucksvolle Art vom Gegenteil unserer Annahmen überzeugte. Der Großteil der anwesenden Schüler spielte Basketball, Volleyball und diverse andere Ballspiele, wodurch wir schnell die Vorteile eines betonierten Schulhofs erkannten.
Unser zweites Vorurteil von wegen formellen Unterrichts wurde allerdings nur zum Teil beseitigt. In den drei Stunden, in dem wir ihm beiwohnten, erlebten wir einen überraschend trockenen und uninteressanten Lernstoff. Dazu kommen noch die alten Schulbücher, die schon seit einigen Generationen unverändert gebraucht werden, also zum Beispiel deutsche Texte enthalten, von denen die jüngsten um 1900 geschrieben wurden. So mussten die rumänischen SchülerInnen Sätze aus ’Kleider machen Leute’ grammatikalisch bestimmen, wozu selbst wir teilweise außer Stande waren.
Ganz im Gegensatz dazu stand für uns die Gleichgültigkeit, mit welcher Fehlstunden gehandhabt wurden. Uns überraschte die Tatsache, dass die SchülerInnen fünf Minuten nach Stundenbeginn, wenn die Lehrkraft bis dahin nicht erschienen war, die Schule verließen und auf unsere ungläubig- überraschte Frage hin, was wäre, wenn die Lehrperson doch noch kommen würde, antworteten, das mache nichts, sie wisse schon, dass die Schüler auf sich aufpassen und nicht weit weg sind, sie mache sich keine Sorgen um sie. Nicht minder ungewöhnlich war für uns, dass den Rumänen 25 unentschuldigte Fehlstunden möglich sind, bevor schriftliche Entschuldigungen gefordert werden. Dementsprechend locker gehen auch die Eltern damit um, wenn sie nicht selten von Schulkollegen ihrer Kinder von deren Fernbleiben erfahren.
Schulextern geben die LehrerInnen zur Aufbesserung ihres geringen Gehalts, welches für KopfarbeiterInnen in Rumänien keine Besonderheit ist, da sie auf kurze Sicht nichts zur Förderung der angeschlagenen Wirtschaft beitragen, Nachhilfeunterricht. Dieser wird gleichermaßen von fast allen SchülerInnen, mit oder ohne Schwierigkeiten in diesem Fach, besucht - ein Umstand, der uns doch sehr erstaunte, da dergleichen in Österreich eigentlich nur von den sogenannten "gefährdeten" SchülerInnen in Anspruch genommen wird.

Franziska Liehl, 5e

Remetea

Was ist mit dem Haus passiert? Zwei Gebäude des Dorfes stechen auf einen Blick sofort heraus: die Kirche und dieses Haus. Zum zweiten Blick kommt es gar nicht, er bleibt an diesem Objekt hängen. Eigentlich sollten es zwei Häuser sein (vielleicht), die große, vordere Front ist völlig fensterlos, Angst einflößend. Ein normales Wohnhaus, bloß auseinandergeschnitten und die Hälften verkehrt zueinander gestellt. Die Innenseiten haben wohl Fenster und Balkone, aber warum steht diese abstrakte Konstruktion, sich mindestens doppelt so hoch über den Rest erhebend, beinahe im Zentrum Remeteas? Und vor allem, warum sind auf der Vorderseite keine Fenster? Keine Türen? Keine Balkone? Kein Leben. Dem Betrachter wird der Rücken gekehrt. Verschwinde, wenn du schon herkommst, um uns wie Tiere im Zoo zu betrachten, du kriegst keinen Blick extra geschenkt!
Ich erlaube mir mich selbst kritisch zu betrachten, aber warum kommt ein Tourist sonst irgendwohin? Schrecklich eigentlich, seinesgleichen zu Berachtungsobjekten zu degradieren... Man selbst wäre vielleicht stolz, so bestaunt zu werden, aber es müsste doch auch reizen ein bisschen Theater vorzuspielen, um sich um sich an des Anderen Statt zu amüsieren.
Es geht mir nicht wirklich gut hier, auf diesem Platz. Die Landschaft ist beeindruckend schön, das Panorama der Ortschaft und selbst jeder einzelne Gesteinsbrocken, der mir das Sitzen schwer machen will, versetzen mich andererseits doch in ein schwierig zu beschreibendes Hochgefühl. Ich geniere mich aber, komme mir wie ein Voyeur vor, eben beim Betrachten der angekündigten Attraktionen. Ich könnte mich auch nicht jetzt auf die Straße stellen und zu fotografieren beginnen, mir scheint, als ob ich mich dabei selbst erniedrigen müsste, von den Objekten (Menschen inkludiert) gar nicht zusprechen. Es hat alles seinen Reiz, wunderschön anzusehen, aber ich bin hier deplaziert, das kann und will ich nicht ignorieren, und das ist wohl für beide Parteien besser so.
Alleine hier die Luft, die Aussicht, die Gefühle zu genießen, tut mir gut, ein wenig isoliert zu sein, aber nicht staunenderweise mich selbst zu erniedrigen. Ich könnte ewig hier herumstreifen, mich vielleicht als 08/15- Type mit ihnen unterhalten, aber bei aller Vorsicht hätte ich Angst einen überlegenen und/oder überheblichen Eindruck zu machen.
Jetzt werde ich mein von Geröllbrocken verdelltes königliches Sitzfleisch erheben, mich in den beheizten Bus begeben und, wohlbehütet und um einige Erfahrungen reicher, nach Cluj zurückfahren.

Yvonne Mayerhofer, 5e

Unser Rumänien-Bild

Unser Rumänien Bild beruhte, bevor wir die Reise antraten, nur auf Erzählungen von Freunden oder Bekannten, auf dem, was wir in den Nachrichten hörten und auf dem, was uns die Begleitlehrer erzählten.
Was die Erzählungen anbelangt, kann ich nur von mir sprechen. Es war doch meistenteils so, dass die Geschichten, die man von Rumänien präsentiert bekam, nicht auf eigenen Erfahrungen beruhten. Die Wenigsten waren schon in Rumänien gewesen. Ich wurde nur immer wieder darauf hingewiesen, dass es eines der ärmsten Länder Europas ist, was ja rein statistisch gesehen richtig ist. In den Nachrichten nahm man wahrscheinlich gar nicht so wahr, was über Rumänien berichtet wurde, weil ja im ganzen Osten Europas sowieso soviel passierte, dass man da gar nicht mehr unterschied.
Nach dem informativen Abend mit den beiden Begleitlehrern Morocutti und Zwander war für die, die sich schon in Baracken gesehen hatten, vieles etwas lichter. Denn die Dias, die uns Herr Professor Dr.Zwander zeigte, machten einem zwar klar, dass Rumänien kein luxuriöses Urlaubsparadies ist, aber man die Städte vom Optischen her auch irgendwo in Mitteleuropa ansiedeln könnte. Man bekam den Eindruck, dass man zwar in ein finanziell armes, aber an landschaftlicher Schönheit und kulturellem Erbe sehr reiches Land fahren würde.
Bei der Anreise durch Ungarn hatten wir schon eine vage Vorstellung, wie es in Rumänien aussehen könnte, aber wir fuhren vorwiegend durch wenig besiedeltes Gebiet. Als wir dann in die rumänische Grenzstadt Oradea kamen, erwartete uns ein eher tristes Bild: Graubraune Plattenbauten, sehr schlechte Straßen und sehr viele verwahrloste Kinder und Jugendliche. Doch als wir in Cluj-Napoca ankamen, sahen wir, dass Oradea nur ein Einzelfall ist, denn Cluj ist eine sehr lebendige und schöne Stadt
Während unseres Aufenthaltes bekamen wir sehr viele verschiedene Eindrücke ,die ich versuchen werde zu einem Resümee zusammenzufassen: Unsere Gastfamilien gehören fast alle nicht zur großen ärmeren Schicht Rumäniens, sie sind für europäische Verhältnisse natürlich nicht sehr wohlhabend, aber ihr Lebensstandard schien uns in vielen Fällen gleich dem unsrigen. Man bekam den Eindruck, dass die Bevölkerung großteils sehr arm ist, aber dass man es als gegeben und völlig normal betrachtet.
Überrascht hat mich die Tatsache, dass offensichtlich Homosexualität in Rumänien noch immer als Krankheit angesehen wird. So wurde ein Bekannter meiner Gastfamilie nach seinem Outing aus einem staatlichen Betrieb entlassen und in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen.
Der große Nationalstolz, der oft anzutreffen ist, schwappt manchmal in Ausländerfeindlichkeit über. Gegenüber der ungarischen Minderheit gibt es häufig starke Ressentiments.
Als wir abreisten, hatten wir den Eindruck, ein sehr gastfreundliches, lebendiges, stolzes, facettenreiches Land und sehr freundliche Menschen zu verlassen.

Florian Wandruschka, 5e

Unser Aufenthalt in Cluj-Napoca, Rumänien

Statements danach

Auf unserer Rumänien-Reise haben wir erkannt, dass die Menschen dort nicht grundsätzlich anders sind als wir Österreicher. Die Gastfreundschaft unserer rumänischen Gastfamilien war uns manchmal schon richtig peinlich. Wer nach diesem Rumänienbericht noch immer keine Lust bekommt, andere Länder und Leute kennenzulernen, weil diese "dreckig" seien und die Menschen "kriminell", der ist wirklich zu bemitleiden.
Moriz Jelinek, 5e

Als die rumänischen Schüler uns voriges Jahr besuchten, war ich irgendwie sehr verunsichert. Ich wusste nichts über die Verhältnisse, in denen mein Gast lebte, also zeigte ich ihm meinen Computer und die Computerspiele. Ein paar Tage später sagte Liviu mir dann, dass er dasselbe auch alles zu Hause hätte. Im Vergleich zum vorigen Jahr war das Klima untereinander in der großen Gruppe wohl besser, wobei ich und Liviu uns eigentlich immer vertragen haben.
Christian Hassler, 4b

Schule und Unterricht waren sehr gegensätzlich; der Schulhof war kahl, in den Pausen aber belebt und angenehm. Ebenso der Unterricht, der, zwar äußerst trocken, aber alles andere als unpersönlich war. Trotz des uninteressanten Lernstoffs war unser Schultag angenehm, auf die Dauer jedoch würden die meisten, glaube ich, unseren Unterricht vorziehen.
Franziska Liehl, 5e

Ich war mit dem BRG Viktring bereits zum dritten Mal in Rumänien. Worüber ich mir jedesmal, wenn ich dort bin, Gedanken mache ist, was uns eigentlich verloren gegangen ist oder was wir gewonnen haben mit dem wirtschaftlichen Aufschwung, der Rumänien jetzt mit voller Kraft erfasst. Jedesmal überlege ich mir dann auch, wie man sich verhalten sollte in so einem Land. Am besten ist ja eigentlich, wenn man möglichst so lebt, wie die Einwohner auch. Wenn nun aber die Rumänen sehr stark nationalistisch denken, wenn sie bettelnde Kinder anschreien, oder bestenfalls ignorieren, wenn sie die Ungarn hassen und alles was ungarisch ist dazu, wenn alles was schlecht ist sie an die Zigeuner erinnert, sollen wir als Fremde sie dann eines Besseren belehren? Der Jemand, der mir darauf eine Antwort geben kann und der auch danach lebt, wenn er mal nach Rumänien fährt, verdient sich mindestens einen leckeren, rumänischen Eintopf.
Elisabeth Bonsels, Waldorfschule

Remetea ist der beste Beweis, dass man von aller Industrie und Technik verschont fast besser lebt als mit alldem.
Moriz Jelinek, 5e

Ich konnte mich ohne Ängste oder (schlechte) Erinnerungen einfach nur auf die Woche freuen. Der tatsächliche Ablauf und das Miteinander übertrafen meine Erwartungen.
Florian Bleier, 5a

Obwohl wir (ich glaube der Großteil) versuchten neutral zu bleiben, hatten wir eine vorgefasste Meinung über Rumänien und vor allem über die Leute. Eben beeinflusst durch das die westlichen Medien war diese eher negativ. Wir schlossen Freundschaften, hatten Spaß und fühlten uns wohl, - aber ich glaube, ich bin nicht die Einzige, die Gewissensbisse bekam. Wir sind doch alle gleich und bei weitem nicht "besser"! Okay, ein paar haben umzudenken begonnen, aber was ist mit so vielen anderen, die sich vor dem "unsichersten Land Europas" fürchten??!! Vielleicht kann dieser Bericht dazu beitragen, die verhärteten Vorurteile aufzulösen?
Ein paar von uns wollen im Sommer wieder dorthin fahren, so schlimm war es.....

Yvonne Mayerhofer, 5e

Unser Gegenbesuch in Rumänien war für mich eine hundertprozentig überzeugende Bestätigung, dass sich die Mühen in der Vorbereitung dieser Reise und das zum Teil  sehr viel Energie raubende Ankämpfen gegen Widerstände gelohnt haben.
Wir haben einmal mehr oder zum ersten Mal gelernt, dass es keine gleichwertige Alternative zum Hinfahren und sich selbst ein Bild Machen gibt. Umso mehr, als wir ja im Zug dieses Austausches viel intensiver mit Land und Leuten konfrontiert wurden als das "normalen" Touristen passiert.
Ich freue mich auf die Fortsetzung dieses SchülerInnenaustausches.

Ines Morocutti

Rumänien - ein Land, das in mir sehr vielschichtige Erinnerungen weckt. Karpatenberge, Siebenbürgischer Karst, wüstenartiges Klima in der Dobrudscha und die unbeschreibliche Schönheit des Donaudeltas - dazu viele persönliche Erinnerungen an liebenswürdige Fachkollegen aus Botanik und Zoologie, an die Gastfreundschaft in kleinen Bauerndörfern und an abendliche Gespräche mit Hirten beim Schein eines Lagerfeuers.
Im Gespräch mit den Menschen in Rumänien werden immer wieder die gleichen Fragen diskutiert – wie schaut die Zukunft von Rumänien aus, wie wird sich das Land weiterentwickeln, gibt es eine gemeinsame Zukunft im Haus Europa?
Ich persönlich bin überzeugt davon, dass Rumänien ein Bestandteil der Europäischen Union werden muss – die Aufnahme des Landes in die Reihe der offiziellen Beitrittskandidaten war für die Menschen in diesem Land ein wichtiges Signal der Hoffnung. Zusammenleben bedeutet auch, gegenseitiges Verständnis aufzubauen – wie kann dies besser geschehen, als durch freundschaftliche Kontakte zwischen Menschen – unsere Fahrt nach Rumänien war dazu ein kleines Mosaiksteinchen!
Rumänien hat mit Österreich eine facettenreiche gemeinsame Vergangenheit – möge diese Land mit uns eine ebenso interessante gemeinsame Zukunft haben!

Helmut Zwander

Unser Aufenthalt in Cluj-Napoca, Rumänien


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